Was ich noch zu meiner Zivi-Zeit sagen wollte

In diesen Tagen gehen meine Wochen als »Ersatzdienstleistender« im Kreiskrankenhaus Ochsenhausen dem Ende zu. Für mich die allerhöchste Zeit, darüber zu berichten, was die Zeit als Zivi für mich bedeutet hat.

Als ich mich nach meiner Musterung auf die Suche nach einer Zivildienststelle machte, war mir eigentlich klar, dass es keine Pflegetätigkeit sein sollte. Doch die Suche nach einer Stelle, die meinen Wünschen entsprach, gestaltete sich äußerst schwierig, da sich schon bald herausstellte, dass ich recht spät dran war, und meine Wunsch-Stellen alle schon vergeben waren. Notgedrungen nahm ich dann schließlich die Stelle als Pflegehelfer auf der Inneren Station in Ochsenhausen an, ständig mit dem Gedanken: »Irgendwie werde ich die elf Monate schon ertragen«.
Meine erste Feststellung nach dem Dienstantritt war dann sofort: »Hey die sind hier ja alle supernett.« Und schon bald passierte etwas: Ich begann die Tätigkeit, die für mich einst nie in Frage kam plötzlich zu mögen. Das lag wohl zum einen daran, dass Krankenpflege nicht so schlimm ist, wie man sich das gerne vorstellt, mit Sicherheit aber lag es auch daran, dass ich von den Schwestern von Anfang an akzeptiert wurde, und nicht der sprichwörtliche »Depp vom Dienst« war. Oft hört man nämlich von anderen Zivis Dinge wie; »Ich muss hier nur die Drecksarbeit machen.« Doch davon konnte bei mir nie die Rede sein. Genauso wie ich, putzten die Hauptamtlich beschäftigten mit Betten, und genauso wie den Schwestern wurden auch mir verantwortungsvolle Aufgaben bertragen.
Sehr schnell wurde ich in die Gemeinschaft des Personals aufgenommen, und durfte fortan weder beim Ausflug, noch bei jeglichen Geburtstagsfeiern fehlen. Wir hatten immer sehr viel Spaß, wenn es die Arbeit gerade zuließ, und ich ging immer gerne zum Dienst, obwohl ich oft sehr früh aufstehen und jedes zweite Wochenende arbeiten musste.

Nun ist meine Zeit als Zivi am Ochsenhauser Krankenhaus zu Ende, und wenn ich so zurückblicke möchte ich keine Minute davon missen. Abschließend kann ich sogar behaupten, dass ich geradezu froh bin, nicht mehr die Stelle bekommen zu haben, die ich wollte. Die Stelle auf der Inneren Station in Ochsenhausen kann ich jedem angehenden Zivi sehr empfehlen, und bei den Schwestern, Ärzten und allen mit denen ich zu tun hatte, möchte ich mich für die Wunderschöne Zeit, die ich mit ihnen hatte, bedanken.